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es interessiert mich alles irgendwie gar nicht, sage ich zu meiner mutter. sie guckt ratlos auf den laptopbildschirm, auszüge einer studie die "grande soy vanilla latte with cinnamon, no foam..." heißt, und sagt, sie wäre nicht gern an meiner stelle. ich wäre auch nicht gern an ihrer stelle, aber an meiner auch nicht. ich möchte nicht lesen, und ich möchte nicht schreiben. ich möchte nicht rumtheorisieren, - oder schon rumtheorisieren, aber für mich, sowie auch lesen und schreiben nur für mich, wen interessierts auch überhaupt, wenn es ja nicht mal mich, lesend, schreibend, theorisierend, interessiert. dass du dich heute nicht so gut fühlst liegt am wetter, glaubs mir, sagt meine mutter. aber an meinem hinterkopf wächst der schmerzende knubbel und heiße flashs jagen durch mein linkes bein, vielleicht bilde ich mir das nur ein, vermutlich bilde ich mir alles nur ein, wie ich mir auch die relevanz meiner mühsam formulierten sätze einbilde, oder mir eher einbilde sie mir einzubilden, weil ich sonst schon längst aufgegeben hätte. wie sinnlos dieses ganze unterfangen ist und wie entmutigend, so zukunftsmäßig. und das kann man jetzt auch nicht beschönigen! gestern habe ich noch gedacht, dass, wenn man sich so fühlt wie ich mich gerade fühle (was ich gestern aber noch nicht wusste, dass ich mich heute so fühlen würde), man am besten für eine halbe stunde auf den fernsehturm im westfalenpark fahren sollte, oder meinetwegen auch auf einen anderen hohen turm; türme, aussichten haben eine hypnotisch-runterkommende wirkung auf mich, bilde ich mir ein.
giles - 11. Feb, 14:54