neukölln is the new bla
mein tag in der 80000mal behymneten creativityhochburg berlins around the corner war eine lebende zitty-tip-reportage (neukölln rockt!). wenn man nach jahren des nichtwahrnehmens durch den mittlerweile megaberühmten reuterkiez (ich habe früher immer nie kiez sagen können, ich fand das so irre anbiedernd: tja, also ich lebe jetzt in berlin, und da sagt man ja kiez. aber irgendwann...) spaziert, denkt man huch, was ist denn hier passiert, hier hat sich ja ganz schön was... usw.
noch vor kurzem, so kommt es mir vor, waren die leute nicht größere fans von neukölln als vom wedding oder alt-treptow, die beiden viertel, denen seit jahrhunderten die verrücktesten sachen vorausgesagt werden - und plötzlich ist es das neue williamsburg und es wird nicht mehr lange dauern, bis die brigitte es als geheimtip auf ihren reiseseiten listet.
die straßen um den reuterplatz haben diese ehre aber auch echt verdient: nachts stehen an jeder ecke leute im scheinwerferlicht vor ihren häusern und schweißen und hämmern musikhörend rum, während sich massen in kaschemmen drängen, in denen letzten monat noch dönerfleisch lagerte. und dieser 80er-jahre-friseur - ist der ernstgemeint oder berlin? naja! diese crazy künstler da in ihrem reuterkiez halt, ts!
ich gehe da sehr gerne essen, trinken, spazieren, und breche ab und zu selbst in zeitungsartikelmäßige preisungen aus. ich würde aber niemals auf die idee kommen, so irre independent in eins der büroatelierbarargenturausstellungsschneidereidingens, die sich da aneinander reihen, reinzuschlendern und zu fragen, na, und was macht ihr hier so?
an diesem schönen 3. adventswochenende ermöglicht aber der kunstreuter-adventsparcours selbst zurückhaltenden menschen einblick in alles, was es in der ecke da so gibt. sehr nette parcoursführer zeigen geduldig und ortskundig und völlig umsonst, ähm, orte.
ich fühle mich ein bisschen wie ein tourist während ich reisegruppenmäßig neukölln erklärt bekomme und alles toll finde, und jeden nett und total viel zeug kaufe - alle meine freunde bekommen kühlschrankmagneten zu weihnachten! yay! und jaja, gentrifizierung, überall ist dieses monster, mit grauen denkt man an prenzlauer berg, wo es, cherris wehmütigen erzählungen nach, vor vielen jahren mal genauso war, und friedrichshain, von mitte ganz zu schweigen. aber egal erstmal, kann man sich später noch drüber aufregen (boah, dieser schreckliche neuköllnhype lately!). jetzt regt man sich lieber über beknackte berlinveranstaltungen wie holy.shit.shopping auf, wo leute, die sich zu weihnachten vogelfutterstationen in form des fernsehturms und berlin-frühstücksbrettchen schenken, mit cocktail in der hand affigen scheiß zusammenshoppen. stadtbekannte djs und vjs. entspanntes einkaufen im clubkontext. ich kotz gleich!
ach. eigentlich wollte ich nur kurz schreiben, dass es mir hier, hier (furchtbarer name, i know) und hier sehr gefallen hat, aber ich weiß gerade einfach nicht, wohin mit mir!
noch vor kurzem, so kommt es mir vor, waren die leute nicht größere fans von neukölln als vom wedding oder alt-treptow, die beiden viertel, denen seit jahrhunderten die verrücktesten sachen vorausgesagt werden - und plötzlich ist es das neue williamsburg und es wird nicht mehr lange dauern, bis die brigitte es als geheimtip auf ihren reiseseiten listet.
die straßen um den reuterplatz haben diese ehre aber auch echt verdient: nachts stehen an jeder ecke leute im scheinwerferlicht vor ihren häusern und schweißen und hämmern musikhörend rum, während sich massen in kaschemmen drängen, in denen letzten monat noch dönerfleisch lagerte. und dieser 80er-jahre-friseur - ist der ernstgemeint oder berlin? naja! diese crazy künstler da in ihrem reuterkiez halt, ts!
ich gehe da sehr gerne essen, trinken, spazieren, und breche ab und zu selbst in zeitungsartikelmäßige preisungen aus. ich würde aber niemals auf die idee kommen, so irre independent in eins der büroatelierbarargenturausstellungsschneidereidingens, die sich da aneinander reihen, reinzuschlendern und zu fragen, na, und was macht ihr hier so?
an diesem schönen 3. adventswochenende ermöglicht aber der kunstreuter-adventsparcours selbst zurückhaltenden menschen einblick in alles, was es in der ecke da so gibt. sehr nette parcoursführer zeigen geduldig und ortskundig und völlig umsonst, ähm, orte.
ich fühle mich ein bisschen wie ein tourist während ich reisegruppenmäßig neukölln erklärt bekomme und alles toll finde, und jeden nett und total viel zeug kaufe - alle meine freunde bekommen kühlschrankmagneten zu weihnachten! yay! und jaja, gentrifizierung, überall ist dieses monster, mit grauen denkt man an prenzlauer berg, wo es, cherris wehmütigen erzählungen nach, vor vielen jahren mal genauso war, und friedrichshain, von mitte ganz zu schweigen. aber egal erstmal, kann man sich später noch drüber aufregen (boah, dieser schreckliche neuköllnhype lately!). jetzt regt man sich lieber über beknackte berlinveranstaltungen wie holy.shit.shopping auf, wo leute, die sich zu weihnachten vogelfutterstationen in form des fernsehturms und berlin-frühstücksbrettchen schenken, mit cocktail in der hand affigen scheiß zusammenshoppen. stadtbekannte djs und vjs. entspanntes einkaufen im clubkontext. ich kotz gleich!
ach. eigentlich wollte ich nur kurz schreiben, dass es mir hier, hier (furchtbarer name, i know) und hier sehr gefallen hat, aber ich weiß gerade einfach nicht, wohin mit mir!
giles - 13. Dez, 21:10
tauben - 15. Dez, 11:22
oh, interessant! danke für das szene-update! ;-) zu dumplings möchte ich jedenfalls auch gerne mal hin! da gibt es übrigens auch einen film mit gleichem namen, der ziemlich gut ist.
Mama - 16. Dez, 09:54
Ja, das Dumpling ist super! Nicht nur die Dumplings, sondern auch die ganze Einrichtung, Stimmung und offensive Queer-Freundlichkeit.