ich kann nicht. ich werde diese magisterarbeit nie, niemals schreiben. zusammen mit meinen unvollendeten hassprojekten über zwingli und frauen im antiken theater werde ich sie abgebrochen, unvollendet mit ins grab nehmen. eigentlich schade, denn das thema dieser magisterarbeit interessiert mich ausnahmsweise sehr, langweilt mich nie, sekundärliteraturqualitäts und -quantitäts-lage sind fantastisch, die minifeldforschung liegt abgeschlossen hinter mir. aber ich kann einfach nicht, niemals.
leute aggressiv machen, indem man, bevor sie zu besuch kommen, die wohnung extrem aufräumt und sich, wenn sie dann da sind, dafür entschuldigt, dass es etwas unordentlich ist. zusätzlich die ganze zeit an diesem und jenem herumziehen und "also hier siehts aus" murmeln.
das würde wahrscheinlich keinen meiner freunde wundern, wenn ich mich so verhielte. meine freunde wundern sich lieber über die unwunderungswürdigsten sachen überhaupt und sagen diesen satz, der mich wahnsinnig macht, nämlich: "ah, die neue mareike!"
hier, so:
was? du siehst fern?
ja, ich habe seit einer woche kabel.
ah, die neue mareike!
oder:
ja, ich gehe ins fitnesstudio.
fitnesstudio? wow! die neue mareike!
so als wäre ich jetzt plötzlich buddhistin oder hätte mich plötzlich dazu entschlossen, auf einem bauernhof in kevelaer zu leben. dabei habe ich nicht mal meine frisur verändert, ich gehe einfach nur in ein fitnesstudio, wie alle und wie ich selbst auch schon zuvor in meinem leben, crazy.
wirkliche veränderungen, charakterverändernde änderungen, für die man sich so richtig anstrengen muss, bemerkt niemals jemand. niemand hat bemerkt, dass ich 2005 nur drei mal gelogen habe und dass ich 2007 nicht mehr tratsche. nein, 2007 ist ja auch schon das jahr in dem ich plötzlich begann, fern zu sehen, ich verrücktes huhn.