anne of green gables

Montag, 19. Juli 2010

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"und außerdem hab ich ja rei in der tube dabei und so." - man kann meiner schwester wirklich nicht vorwerfen, auf ihren urlaub nicht 1a vorbereitet zu sein!

Montag, 29. März 2010

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"royal saint barbara's golf club e.v.brackel" - jesus!

Freitag, 5. März 2010

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heute bin ich zum ersten mal in meinem leben mit "frl." angeschrieben worden. diese anrede ist so dermaßen dortmunder-altherren-haft, dass sie mich sehr rührt, obwohl man doch, wenn überhaupt, eher mit 21 oder so ein fräulein wäre.

Dienstag, 17. Februar 2009

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meine mutter ist genauso schlimm wie die mutter von tony soprano, nur dass ich leider nicht tony soprano bin.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

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vom sehr kurzen spätsommerurlaub mit meinen eltern bleiben bilder (und ein küchenschrank):

mein vater, wie er sich morgens in der winzigen, nicht sehr schönen wohnküche unseres apartments den blutdruck misst. vom fenster aus sieht man das meer, dünen, segelboote und den hafen. "80 zu 105" sagt er. ich habe keine ahnung von blutdrücken, vielleicht sagt er auch 96 zu 178. scheint jedenfalls ein okayer blutdruck zu sein.

spätsommerlicher strand mit vielen alten leuten, kaum kindern. die hohen wellen reißen mich von den beinen und sprudeln mich unter wasser, über wasser. als kind machten sie mir keine angst, mein vater neben mir im unheimlichen meer. mit meinem vater im meer zu sein ist aber nicht mehr wie früher. ich suche ihn nach jeder welle in der schaumigen unruhe - wo ist er? taucht er auf? geht es ihm gut? er lacht und zieht sich die badehose hoch. er schwankt. alles klar? nur die wellen. meine mutter rennt wie ein huhn am ufer rum. sie geht nie schwimmen, behauptet, es nicht zu können, was natürlich völliger blödsinn ist (jahrelang behauptete sie, noch blödsinniger, nicht radfahren zu können). sie bewacht meinen vater im wasser und lässt fotoapparat, geld und autoschlüssel unbewacht am strandkorb. mein vater winkt ihr und sieht glücklich aus. merkt er, dass wir uns sorgen? muss komisch für ihn sein, er hat sich doch immer um uns gesorgt.

die augusthitze ist unaufdringlich, die sonne nicht hell und gelb, sondern irgendwie getönt. ich gehe am wasser entlang, rechts, durch den fkk-abschnitt. man muss sich entscheiden: entweder rechts - fkk, oder links - hunde. im sommer geht man lieber rechts, hundestrände sind anstrengend. ich bin beeindruckt von den nackten körpern der leute und ihrer unbefangenheit, fühle mich irre bekleidet und verklemmt, würde hier aber auf gar keinen fall nackt rumlaufen. 15, 16, 17 years ago ging ich jeden sommer mit meinem walkman an diesem strand spazieren und stellte mir mein noch nicht so richtig gestartetes leben vor, ich an diesem strand mit freund, ich an diesem strand erwachsen.

morgens ist es wie immer, ich bin lange vor meinen eltern auf und weiß nicht, was ich machen soll, bis es frühstück gibt. ich würde zum bäcker fahren und brötchen holen, aber ich traue mich nicht ans steuer des monsters, das mein vater jetzt fährt. niemand traut sich das, weil es groß und schwarz und röhrend ist. die autosituation als negativ seiner körperlichen verfassung, absurderweise in dem urlaub gekauft, in dem er den schlaganfall hatte.

kindheitstage, memories, lange her, boohoo, ich weiß! aber diese 4 tage an der nordsee haben wie nichts jemals zuvor erwachsen! geschrien (unter anderem, weil ich da den ersten küchenschrank meines lebens gekauft und ihn mir auch noch habe schicken lassen - what's next?).

seltsam, wenn sich "das ganze" langsam umdreht, die eltern sich nicht mehr um einen sorgen, sondern man sich um die eltern sorgt. aus schrecken über und opposition zu diesem wohl oder übel geschehenden prozess habe ich ihnen dann die ganze zeit über blödsinnige ratschläge abgerungen, die ich eigentlich gar nicht wollte ("meint ihr, ich sollte...?", "findet ihr, dass...?" usw.).

jemand sollte trotzdem ab und zu nach mir sehen. gerade ist mein 56 oder so jahre alter toaster in meiner hand explodiert und ich wäre fast gestorben! jetzt rieche ich total getoastet.

Dienstag, 15. Juli 2008

ich mach mir doch nur sorgen!

meine mutter: lass die fenster nachts nicht weit offen stehen! sonst steigt noch jemand ein.
meine schwester: ich wohne im dritten stock! wer soll denn da bitte einsteigen?
meine mutter: äh - fassadenkletterer??!!
meine schwester: fassadenkletterer! du bist ja total verrückt!
meine mutter: tja, bitteschön, wenn du meinst. also, du legst es wirklich drauf an! warum musst du immer so leichtsinnig sein?

Donnerstag, 5. Juni 2008

(it's a family affair)

"also, es gibt oppa eving und oppa kotelett."
"aber wie hieß oppa kotelett denn nochmal mit richtigem namen?"
"oppa lindenhorst."

ich freu mich schon drauf wenn meine eltern omma und oppa lütchenbömmel sind.

Dienstag, 25. März 2008

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osteranruf in der seniorenresidenz: das ömchen zeigt sich empört über das residenz-angebot eines österlichen sonntagsfrühstücks: acht mark fünfzig wollen die dafür haben! es ist natürlich ausgefallen! - warum denn? frage ich. - ja, sagt sie, hier sind doch nur alte leute! was sollen die denn da? das war keine gute idee von denen!
dazu kann ich nur hm sagen und wechsle das thema, weil mir die seniorenresidenz in ihrem von vornherein zum scheitern verurteilten bemühen, es den alten leuten rechtzumachen, immer so leid tut. - ja, und sonst so? frage ich also. sonst stricke sie meinem neffen, ihrem enkel, eine braune jacke so richtig mit reißverschlüssen und so. sie vertut sich mit dem namen des bestrickten und sagt aus versehen den namen einer - zugegeben ähnlich klingenden - vogelart. ich weise sie nicht darauf hin und sage, ach schön, weil ich weiß, dass meine oma stricken wirklich schön findet. und dabei schaust du dann fern? frage ich sie noch. - jaja, meint sie, ich hab den fernseher an, damit ich einen gesprächspartner habe. so, beendet sie das gespräch dann ein bisschen hastig, jetzt haben wir schön geplaudert! - und wir legen auf.
ich frage mich, ob der fernseher wichtigeres mitzuteilen hat als ich. es ist ostern, also vermutlich schon (meine oma liebt den papst). am nächsten tag ist sie gerade beim osterbrunch (frühstück, wie gesagt, kommt nicht gut bei ihr an) mit meinen eltern, als ich meinen osteranruf bei denen mache. man will mich an sie weiterreichen, aber oma lehnt ab - wir hätten das alles bereits gestern erledigt. wie schön. meinen österlichen pflichten unaufwändig nachgekommen mache ich einen spaziergang am müggelsee bei unglaublich wunderschönem wetter.

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"wenn du bei dir aus dem fenster guckst oder auf die straße gehst, musst du ja fast sterben, so deprimierend ist das da bei dir, der ganze block, überhaupt, friedrichshain, komm, hör mir auf! nicht auszuhalten!" - meinte mein vater letztens.

das hat mich ein bisschen gewundert, weil es jetzt nicht gerade so ist, dass sich meine eltern auf dem allerwunderbarsten fleckchen der welt niedergelassen hätten, es verhält sich eher so, dass man, wenn man aus den fenstern des hauses in dem ich aufwuchs schaut, folgendes sieht:

eine vor allem von lkws auf ihrem weg zur autobahn befahrene straße; einen braunockergelbgrauen komplex, auf dem ein autoverkauf zu finden ist, den ein düsterer typ betreibt, der da auch wohnt, immer von zwei gewaltbereiten rottweilern begleitet wird, und den wir den vampir nennen; eine früher mal silber-blaue, nun aber usselig-graue, an einem langen dings runterhängende, unmotivierte lamettagirlande, die diesen autoverkauf irgendwie bewerben soll oder so, was aber egal ist, denn da hat noch nie irgendjemand ein auto gekauft; eine spirrelige riesenhohe tanne hinter dem autoverkauf, auf deren wipfel ein blauer plastikeimer sitzt, keiner weiß, warum; ein fleischfarbenes hässliches mehrfamilienhaus, von meiner schwester und mir früher das orangene hochhaus genannt, in dem sich die bewohner oft vor den fenstern ausziehen und in ein paar komplett unmöblierten zimmern hausen; ein nachbarhaus, das fast keine fenster hat, dessen bewohner aber eine schöne glasbausteinwand zwischen ihren und unseren garten gezogen und auch sonst total einen an der klatsche haben; ein ochsenblutrotes gebäude, in dessen erdgeschoss sich eine kneipe befindet, die früher mal ritter-ranch, dann zur ranch hieß und nun geschlossen ist, was viele leute da bestimmt schade finden, meine eltern aber nicht.

ein stück die straße hoch gibt es noch die offene strafvollzugsanstalt, eine erst kürzlich geschlossene brauerei und einen aldi, und dahinter fängt bochum an.

das alles warf ich meinem vater, in verteidigung meines wohnsitzes, so ein bisschen vor und meinte, hundekacke schön und gut, aber er sollte sich da lieber nicht zu weit aus dem fenster lehnen, doch er wollte nichts davon wissen und beharrte angeekelt, herabblickend und zur weiteren diskussion nicht bereit auf seinem standpunkt.

bei den darauf folgenden dortmund-besuchen konnte ich dann zwar - wie immer - nachvollziehen, dass man ja vielleicht lieber in dortmund als in berlin wohnen möchte, fand aber die unmittelbare umgebung in der ich aufgewachsen bin auch bei allerbestem willen genauso ungemütlich und nicht schön wie schon immer. es ist sogar so, dass es da so ungemütlich und betoniert und nicht schön ist, dass es fast schon wieder schön ist.

ich bin ein bisschen gespannt, was mein vater zu kreuzberg sagt, wo ich demnächst hinziehe, aber ich glaube, dass er wahrscheinlich sogar "den schönsten ort der welt", wo auch immer der ist, ablehnen würde - zuviel sand, zu warm, zu kalt, zu laut, nichts los, zuviel los, bäh. außer dortmund (auch bochum und essen würde er nicht akzeptieren, von diesen städten hält man als dortmunder nicht viel, meint mein vater, aber ich habe das noch nie einen anderen dortmunder sagen hören - außer mich manchmal, und ich sage das nur, weil mein vater das sagt. und schon gar nicht unna.), und dortmund jetzt auch nicht, weil es da so irre schön ist oder so, sondern wegen eines sehr weit zurückreichenden eher nicht so gut erklärbaren verbindungsgefühlsgeschwurbels, das irgendwie auch nicht einfach nur affiger lokalpatriotismus ist (rede ich mir ein).

eine zweite ausnahme wäre für ihn glasgow, eine stadt, die er aus ähnlichen, aber nicht ganz so weit zurückreichenden gründen bedingungslos liebt. als ich da mal war, fand ich es, auf schottische weise, ziemlich so wie dortmund (aber das habe ich außer meinen vater auch noch niemanden sagen hören).

Montag, 11. Februar 2008

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es interessiert mich alles irgendwie gar nicht, sage ich zu meiner mutter. sie guckt ratlos auf den laptopbildschirm, auszüge einer studie die "grande soy vanilla latte with cinnamon, no foam..." heißt, und sagt, sie wäre nicht gern an meiner stelle. ich wäre auch nicht gern an ihrer stelle, aber an meiner auch nicht. ich möchte nicht lesen, und ich möchte nicht schreiben. ich möchte nicht rumtheorisieren, - oder schon rumtheorisieren, aber für mich, sowie auch lesen und schreiben nur für mich, wen interessierts auch überhaupt, wenn es ja nicht mal mich, lesend, schreibend, theorisierend, interessiert. dass du dich heute nicht so gut fühlst liegt am wetter, glaubs mir, sagt meine mutter. aber an meinem hinterkopf wächst der schmerzende knubbel und heiße flashs jagen durch mein linkes bein, vielleicht bilde ich mir das nur ein, vermutlich bilde ich mir alles nur ein, wie ich mir auch die relevanz meiner mühsam formulierten sätze einbilde, oder mir eher einbilde sie mir einzubilden, weil ich sonst schon längst aufgegeben hätte. wie sinnlos dieses ganze unterfangen ist und wie entmutigend, so zukunftsmäßig. und das kann man jetzt auch nicht beschönigen! gestern habe ich noch gedacht, dass, wenn man sich so fühlt wie ich mich gerade fühle (was ich gestern aber noch nicht wusste, dass ich mich heute so fühlen würde), man am besten für eine halbe stunde auf den fernsehturm im westfalenpark fahren sollte, oder meinetwegen auch auf einen anderen hohen turm; türme, aussichten haben eine hypnotisch-runterkommende wirkung auf mich, bilde ich mir ein.

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