mein wildes leben

Dienstag, 7. August 2007

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kann ich heute bitte zu hause bleiben?

Freitag, 13. Juli 2007

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sieben (nicht ganz so random) stöckchenfacts über mich

ich finde, dass die meisten meiner freunde keine guten manieren haben.

ich finde radfahren irre scary und bin nach jeder fahrt dafür dankbar, nicht umgekommen zu sein.

ich gucke gerne the o.c.

ich kann es nicht haben, wenn ich schwimme und unter mir den grund nicht sehen kann weil es entweder zu tief ist oder zu schlickig-seetangig.

ich muss jede nacht aufs klo und finde das extrem störend.

ich finde es bescheuert, dass leute bücher aufheben, die sie bereits gelesen haben und niemals wieder lesen werden.

wenn meine kleine schwester in den urlaub fährt, muss sie mir jeden tag eine sms schicken weil ich sonst angst habe, dass ihr was passiert ist. wenn sie das mal vergisst, bekomme ich panische anfälle und rufe alle ihre freunde an. und meine eltern.

weiter an julysses.

Samstag, 9. Juni 2007

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kuehlschrank

voller kühlschrank - ein gefühl zwischen beruhigung und unbehagen

Mittwoch, 23. Mai 2007

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far rockaway

Freitag, 11. Mai 2007

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immer wieder schön, in berlin auf die herzlichkeit der heimat zu stoßen. mein frauenarzt hier ist dortmunder, zufällig sogar lütgendortmunder, und versäumt nie, zum abschied ein paar sentimentale worte über dortmund zu verlieren, jeder aufenthalt in seiner praxis endet mit dem satz "grüßen sie die heimat!". heute musste ich zum allgemeinarzt. ich gehe eigentlich nie zu allgemeinärzten, denn die sind in meinem arzt-elternhaus als gefährliche stümper verschrien. immer gleich zum spezialisten, das wurde mir schon im kindesalter eingeschärft und mit einer ausnahme, die natürlich eine negative erfahrung war, hab ich mich auch dran gehalten. heute ging es aber nur um eine impfung gegen frühsommer-meningoenzephalitis, und sowas können zur not auch allgemeinärzte ausführen.

der arzthelfer liest meine versicherungskartendaten und ruft erfreut: aus dortmund kommen sie! ich bin in huckarde geboren! die ärztin auch! sie ist meine schwester!
ich freue mich und wir haben gleich eine dortmund-verbindung. kurz diskutieren wir das erscheinungsbild der dortmunder innenstadt, das sich in den letzten jahren ja doch ganz schön verändert hat.

dann kommen wir zu meinem problem, die privatversicherung. als privatversicherter patient muss man sich superpraktischerweise den scheißimpfstoff nämlich selber kaufen und ihn - gekühlt! - zum arzt tragen, sowas bescheuertes. gesetzliche versicherungen kaufen den ärzten den impfstoff, damit sich deren patienten schön bequem impfen lassen können. irgendwie sind private krankenversicherungen so wie macs, alles ganz nett und man zahlt tierisch viel und sicherlich gibts 1000 vorteile, aber manchmal ist es einfach nur kompliziert und unbequem und man muss erst das machen bevor man dann das machen kann und letztendlich bekommt man dann das dafür und ist aber vielleicht schon längst tot!

es gibt gerüchte, sagt der arzthelfer in ziemlich verschwörerischem ton, dass man den impfstoff nirgendwo mehr bekommen kann. die apotheken sind ausverkauft und die hersteller kommen mit der produktion nicht nach, weil alle welt plötzlich zeckenpanik hat und sich impfen lassen will. ich mache mich auf die suche nach dem impfstoff durch alle friedrichshainer apotheken, aber der arzthelfer hat recht, überall nur mitleidige blicke, also, wenn ich zeckenzeug bekommen will, dann hab ich echt pech gehabt.

draußen ist irgendwie plötzlich sturm und ich werde nass und gehe nach hause und überlege, die ganze impfung einfach zu lassen, ich denke sowieso seit einer woche über die nebenwirkungen nach und die können verheerend sein, und während ich das hier schreibe, tut mein arm auch schon weh und meine linke schläfe ist total heiß, damit hab ich den schluss dieser spannenden story schon vorweggenommen, ich bin geimpft!
denn: zuhause ruf ich den arzthelfer an, erklär ihm meine lage, und, um endlich zum punkt zu kommen, der meine anfangsthese von der herzlichkeit der dortmunder in der fremde untermauern soll, der sagt so, wissen sie was, wir spritzen ihnen einfach den impfstoff, den wir hier von den gesetzlichen krankenkassen haben, und sie kaufen uns den irgendwann, wenn es ihn wieder gibt, nach.

das ist aber sehr nett, sage ich, als ich später in der anmeldung der allgemeinarztpraxis stehe. soll ich ihnen das jetzt irgendwo unterschreiben oder so? nö, sagt der dortmunder, ich vertraue ihnen,- es gibt nur eine schlechte nachricht: sie bekommen unseren letzten impfstoff und wir haben dann leider erstmal nichts mehr für ihren lebenspartner.
mein lebenspartner ist gerade mit anderen problemen beschäftigt und findet die nachricht nicht so schlimm. ich aber fahre nach bayern und bin ziemlich zeckenpanik-empfänglich und hätte mich auch impfen lassen, wenn ich nicht nach bayern führe, mir doch egal dass die zeckenpanik eine hinterhältige, aber sehr erfolgreiche pharmaindustriekampagne ist, wie mir das allgemeinarztgeschwisterpaar versichert. ich habe den letzten impfstoff bekommen! weil ich aus dortmund komme! aber jetzt wird mir gerade ganz schwach.

Donnerstag, 3. Mai 2007

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unglaubliche story, wirklich, die mir heute auf dem spielplatz passiert ist. die kinder, mit denen ich wie jede woche ein paar stunden verbringe, sammeln ameisen in raketenhüllenähnlichen plastikdingern und bringen sie in den sandkasten, wo sie dann mit ihnen wüste spielen. ich muss nicht großartig aufpassen, ameisen einsammeln ist ungefährlich, das ist nichts im vergleich zum sonstigen halsbrecherischen bäumeklettern, ein wenig sorge machen mir nur die vogelbeeren, aber man hat ihnen deren giftigkeit bereits sehr erfolgreich eingetrichtert - die sind giftig, sehr sehr giftig, die darfst du auf gar keinen fall in den mund nehmen oder so, herrsche ich das vogelbeeren sammelnde kind nämlich besorgt an und das reagiert aber nur genervt und sagt oh mann, das weiß ich doch. ach so. wer kommt überhaupt bitte auf die idee, einen spielplatz mit vogelbeerbäumen einzufassen, das ist total bescheuert (gerade habe ich allerdings gelesen, die sind gar nicht giftig, sondern gesund - man weiß es nicht).

ich sitze in der sonne und lese und nehme ein bisschen wahr, wie eine frau den spielplatz verlässt. die frau ist komisch. sie hat kein kind. was macht sie dann auf dem spielplatz? wär es jetzt sehr gestört von mir, mal kurz in meine tasche zu schauen? vielleicht hat sie mir was geklaut? ich schaue in meine tasche und die blöde kuh hat mir wirklich was geklaut, nämlich mein portemonnaie (was für ein irre doofes wort, ich will da immer noch "se" dranhängen, dann hört es sich noch behämmerter an. aber geldbeutel ist keine alternative, vor allem weil es ja auch irgendwie gar kein beutel ist.).

unter schauern des entsetzens rase ich los, den kindern irgendwas zuschreiend, renne der komischen frau hinterher, die ist schon flugs um die ecke gebogen und ich sehe sie nirgends. ich komme mir vor wie in einem blöden verfolgungsfilm und höre ein geräusch hinter einer tür. die diebin hat sich in ein haus geflüchtet! ich werfe mich mit totaler wucht gegen die tür, die nur ein stückchen aufgeht, und schreie du blöde scheißkuh, gib mir mein portemonnaie wieder. ich denke dabei die ganze zeit, ach du lieber himmel, sowas ist mir ja noch nie passiert, und was mache ich denn jetzt, ich habe sie gefangen, aber was nun?? sie hat sich im haus verbarrikadiert und die tür bricht bald auseinander, weil ich mich wie irre dagegen werfe.

letztendlich macht sie auf und tritt mir gelassen entgegen. eine sekunde scannen, sie sieht so fertig aus. was willst du? fragt sie mich. ich ärgere mich darüber, mich mit ihr zu duzen, ich möchte diese gestörte person nicht duzen, ich möchte auch nicht, dass sie mich duzt. für sie immer noch sie! aber ich habe ja sogar mit dem duzen angefangen als ich sie du blöde scheißkuh nannte. sie sagt, sie wohnt hier in dem haus. sie macht die tür immer zu wenn sie nach hause kommt. sie hat nichts von mir. ob ich sie in ruhe lassen könnte, bitte.

klar, komische frau, du wohnst hier, mhm, guck dich doch mal an - ausgebeulter grauer jogginganzug der sich überall pillt (wie man das ja nennt), viel zu große daunenjacke, die niemand der sie noch alle hat bei 20 grad und sonne tragen würde, strähnige haare und seltsame joggingschuhe, also irgendwie siehst du ehrlich gesagt nicht so aus wie die im bioladen einkaufenden mütter von emelie und jakob und wie sie alle heißen, die hier sonst so wohnen.

äußerlich verliere ich vor allem die fassung und zappel hysterisch rum und wiederhole, dass sie mir das nicht antun kann und so und sie sagt, ich soll sie doch durchsuchen. oh gott jetzt muss ich sie auch noch durchsuchen, ich fasse tatsächlich in ihre taschen und greife in ussel-taschentücher und drehe durch und mir wird schlecht und ich fange glaube ich an zu heulen, was soll ich nur machen, die leute auf der straße gucken betreten und mit einer "hm!"-miene, ich hoffe dass sie mir helfen und ich nicht mehr alleine mit dieser situation dealen muss, aber sie helfen mir nicht, warum sollten sie auch, und was könnten sie schon ausrichten, und langsam komme ich mir schon total verrückt und durchgedreht vor, vielleicht ist sie ja unschuldig, und überhaupt sind die kinder alleine mit den giftigen beeren und den hohen bäumen und ich könnte diese frau ankotzen und in diesem zustand vergehen irgendwie minuten, aber plötzlich guckt sie mich mitfühlend an, ich muss extrem desperated wirken und bin es ja auch, sie guckt mich an und sagt, okay, ich habe es wirklich genommen. ich habe es in einen mülleimer im hausflur geworfen.

im hausflur, im mülleimer, liegt es dann wirklich, und alles ist noch da, oh gott danke bricht es erleichtert aus mir heraus und zu allem überfluss umarme ich diese frau auch noch plötzlich. sie tut mir so leid. sie sieht so fertig aus. wir gehen gemeinsam zum spielplatz zurück und sie erzählt mir eine wirre geschichte und sagt, dass ich verständnis für sie haben soll, und ich sage ja, und dass es ja auch ganz schön blöd von mir war, nicht auf meine tasche zu achten. ja, aber echt! sagt sie, und ich bedanke mich gestörterweise nochmal.

seltsame atmo dann auf dem spielplatz. die kinder haben gar nicht gemerkt dass ich weg war, die sammeln immer noch arme ameisen. die leute auf der straße, auf den balkonen, die alles mitbekommen haben, das ganze geschreie und geheule und gegen die tür gewerfe und so, gucken, und wundern sich vermutlich darüber, dass wir da jetzt so einträchtig nebeneinander hergehen. ich wunder mich echt auch.

die kinder und ich gehen hoch in die wohnung, die frau bleibt auf dem spielplatz sitzen. ich bin kurz davor, ihr tschüss zu sagen, aber so weit geht es dann doch nicht.

Montag, 12. Februar 2007

stormy days are echt over.

eigentlich bin ich schon seit ein paar tagen wieder gesund. blut, schleim und wasser sind absorbiert und alles könnte wie immer sein. abgesehen davon, dass die schmerzen scheiße waren, war es ziemlich gut, ein paar tage lang einfach nur zu liegen und zu starren. und die 5. staffel sopranos in 2 tagen zu gucken. und die langeweile zu genießen, seltene langeweile ist so schön. und immer, wenn das telefon klingelt, geht man ran und denkt sich nicht wie sonst immer, boah nää, mit dem heute nicht. es macht nichts, denn man hat ja eh nichts zu tun. kann man ruhig auch mal ein bisschen telefonieren.

das ist jetzt vorbei, aber ich erweitere die angenehmen begleitumstände der krankheit mal um einen tag, sitze zu hause und bringe nichts zu stande, nicht mal, den esstisch abzuwischen, obwohl die katze darauf rumgelegen hat und ich bei sowas eigentlich eher nicht so open bin.

weil ich nichts machen will, weiß ich nicht, was ich machen soll und lese mails, die ich vor 2 jahren leuten aus new york geschrieben habe. huch, da war ich aber anders drauf! kein vergleich zu meinem jetzt-ich, das seit oh gott es sind jetzt echt schon 5 stunden am küchentisch sitzt. jetzt bring ich aber wenigstens mal die katze raus, die dumme nuss miaut schon ewig. 4 stockwerke runter, das ist es dann aber auch für heute. wenn mich ein nachbar sieht, slackerqueen, strähniges haar, tchibo-hellblaue-flanell-schlafanzughose, sag ich 'namt zu dem.

Dienstag, 23. Januar 2007

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bildungsmesse in cottbus.
hinter den ständen der gmündner ersatzkasse, der telekom, der hotelfachschule dingens stehen eifrige und feingemachte aussteller in den t-shirts ihrer jeweiligen unternehmen und preisen an. vor den ständen: pickel, missmut, ungewaschene haare.
alle beißen sich ständig auf der unterlippe rum. erst dachte ich, das machten nur die unterlippengepiercten, aber es sind nicht nur die. alle. cottbus ist eine stadt, in der sich jeder ständigauf der unterlippe rumkaut. cottbus ist aber auch die stadt der gepiercten. magdeburg letztens war ja die stadt der zweifarbigen frisuren. hier sind die meisten ausbildungssuchenden extrem gepierct, überall im gesicht, und da, wo keine piercings sind, sieht man löcher, in denen mal piercings waren. piercings sind so...

okay! dumpfen, unattraktiven, exzessgepiercten, uninteressierten cottbuser jugendlichen eine ausbildung ans herz zu legen, von der ich absolut keine ahnung hab, ist mein wochenend-job:

gehetzte frau mit dumpfblickendem sohn im böhse-onkelz-fandress kommt vorbei,
- heiko. hier. wär das nicht was für dich? computer. dafür interessierste dich doch.
- hm.

heiko interessiert sich geht so, aber die verzweifelte mutter zwängt ihm eine broschüre auf. hier, nimm doch. heiko lehnt ab. beide stehen unschlüssig vor dem stand, hinter dem ich stehe, und ich sage, dass für die ausbildung, die wir hier anbieten, schon ein bisschen enthusiasmus von vorteil wäre. das sieht die mutter dann auch ein, das ist nicht so richtig was für ihren vollidiotensohn.

die leute fragen, wie denn so die schangsen auf dem arbeitsmarkt stehen, wenn man eine ausbildung an der von mir repräsentierten schule macht. sie sagen alle schangse, nicht schongs, und ich kann nicht in worte fassen, wie irre aggressiv mich das macht.

der backkunst-stand hat brandteigschwäne mit puddingfüllung gemacht, die beauty-school-mädchen haben sich extra für die messe alle ihren pony blondiert und geben proben ihres könnens, feilen den messebesuchern - potentielle beauty-school-anwärterinnen - die fingernägel, und in halle 3 werden vorträge gehalten - liebe besucherinnen und besucher, in kürze hören sie in halle 3 einen vortrag. thematik ist: für junge autoren ist der studienplatz ... das leben. ich verstehe die thematik nicht, aber ich bin zum glück ja auch kein junger autor.

zwei rührende opas mit jutebeuteln verwickeln mich in ein langes gespräch, in dem sie hauptsächlich artikulieren, dass sie es eine frechheit finden, wie der dieter bohlen mit den jungen leuten in der öffentlichkeit umgeht. das muss man sich nicht gefallen lassen.
"free your soul" steht auf der tasche von einer, die vorbeigeht, sie hat stachelige, dunkelrot gefärbte haare, - "befreie deine seele - dit fand ick irntwie jut" - kann man sich nicht so vorstellen, dass die sich das denkt.

aber auch wenn es jetzt vielleicht nicht so ganz rübergekommen ist, liebe ich diesen messejob. ist ein bisschen so wie urlaub, man wohnt in hotels und fährt in städte, die man sonst niemals besuchen würde, und während man da so hinter seinem messestand sitzt und sich nicht entscheiden kann, ob man die vorbeigehenden eher unsympathisch oder eher arm, auf jeden fall aber deprimierend, finden soll, kann man sich über alles mögliche gedanken machen, wozu man sonst nicht kommt. ich denke zum beispiel, dass ich die trennung von ck in kk nicht schön finde, und dass ich auch st nicht gerne trenne, obwohl man es jetzt darf, aber: "trenne nie st, denn es tut ihm weh." und dass ich massenumarmungen überhaupt nicht mag und das nächste mal, wenn ich auf eine party oder so komme, werde ich niemanden umarmen oder besser noch auf die wange küssen, und schon gar nicht 10 leute auf einmal, ich werde einfach nur hallo sagen, so in den raum. ich weiß sowieso nicht was diese ganzen blöden umarmungen eigentlich immer sollen.

Montag, 23. Oktober 2006

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beim fahren im doppelbus finde ich den abstieg dieser engen wendeltreppe vom ersten stock ins buserdgeschoss ein unglaubliches unterfangen. omamäßig muss man rechtzeitig seinen sitzplatz verlassen und sich auf den ausgang zuhangeln, denn manchmal hält der bus ja nur so ganz kurz. macht man das zu früh und ist der bus voll, dann hängt man da schwankend und voller panik in diesem treppengang fest, das ist wirklich nicht schön. alle wollen aber immer nach oben, und ich gebe zu, dass man in der ersten sitzreihe eine nette aussicht hat. aber das ist es nicht so richtig wert oft, und meistens ist da eh besetzt, und ich finde, die leute sollten sich nach jahrelangem berlin-aufenthalt langsam an doppelbusse gewöhnt haben und auf diesen irren im-doppelbus-oben-sitz-spaß - immerhin doch zugunsten einer geruhsameren und viel gemütlicheren fahrt! - verzichten können.

wenn man unten sitzt, wird man dafür oft auch mit dem busfahrer-grüßt-busfahrer-moment belohnt. ich liebe diesen moment sehr, in dem sich die bvg-kollegen freundlich, aber doch auch auf irgendwie etwas abgeklärte art grüßen, zwei finger der linken hand kurz vom lenkrad hebend. die tramfahrer sind da eher ein bisschen aufgekratzter drauf und nehmen die begegnung häufig zum anlass, diese rasselnde tramklingel zu betätigen, was ich aber auch sehr nett finde.

manchmal wird man um diesen schönen zwischenmenschlichen-öffentliche-verkehrsmittel-moment aber auch betrogen und indem man noch so jetzt! jetzt gleich grüßen sie sich! denkt, haben die busse oder trams einander bereits völlig grußlos passiert. das ist furchtbar, und man fragt sich, was denn nur los, was um himmels willen zwischen diesen beiden fahrern vorgefallen ist, dass sie sich diese mindeste kollegiale höflichkeits- und aber auch respektsbekundung nicht erweisen können? und warum auch gleich beide in stillschweigendem einvernehmen? können sie sich nicht leiden? kennen sie sich nicht? haben sie keine lust? haben sie sich gestritten? furchtbar wäre es, wenn nur einer den anderen grüßte, der andere aber nur so: pht! das wäre eine ziemliche demütigung, weil hinter dem fahrer ja auch immer leute sitzen, die das dann mitbekämen, dass der gerade so von einem kollegen gedisst wurde.

diese tatsache, also, dass sich die fahrer nur ungefähr neunzigprozentig grüßen, finde ich, macht den ganzen grußmoment überhaupt erst aufregend. und die möglichkeit der variation der eine fahrer grüßt den anderen einfach nicht zurück, die ich selbst allerdings noch niemals beobachten konnte, setzt noch ein bisschen einen drauf. also, jetzt nicht richtig aufregend, das ist klar, aber so busfahraufregend.

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